. . . nicht wissenschaftliche erkenntnis ist die theorie mit dem zuckerabbau unter stress.
allerdings auf objektiven werten fußend.

objektiv war es so, dass der kater morgens am 27.11. seine insulinspritze bekommen hatte, er zw 12 und 14 uhr also am tiefsten zuckerwert ankommen würde.
jetzt kam der stress im wartezimmer dazu, mit einem kätzchen im behandlungszimmer das um sein leben kämpfte . . .
als wir dann nach rund 45 minuten wartezeit im behandlungszimmer ankamen, wurde sofort gemessen: 42.
das war zu wenig.
zw 80 und 130 wäre ein normalwert zwischen den insulinspritzen.

es bleibt also objektiv keine andere erklärung als stress beim kater.

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andreas selber hat ziemlich am anfang seines diagnostizierten diabetes als er noch tabletten nahm und nicht spritzte, die leitung einer konferenz gehabt, hat dort auch kohlehydratreich gegessen.
im direkten anschluß daran hat er zuhause gemessen: 53.
auch da bleibt nur die interpretation:stress

die erste schwere entgleisung 2007 mit notfallarzt-einsatz und intravenöser glukoseeinleitung hatte objektiv ebenfalls stress als hintergrund.

die zweite entgleisung vor einigen wochen -ohne notarzt- ist ebenfalls nur durch stress erklärbar, da alle anderen faktoren „normal“ waren.

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die theorie einer überzuckerung fußt im grunde auf dem verhalten eines gesunden stoffwechsels.
eine kranke, gestörte bauchspeicheldrüse die zuwenig oder kein insulin ausschüttet, ist aber kein gesunder stoffwechsel, sondern ein nachhaltig gestörter.

genauer erklärt:
in einer stress/angstsituation wird adrenalin freigesetzt, daraufhin setzt der körper glukose frei um für den fluchtweg die muskeln zu versorgen – und die bauchspeicheldrüse produziert vermehrt insulin um den überflüssigen zucker umzuwandeln.
wenn nun aber auf grund einer kranken bauchspeicheldrüse kein – oder nicht ausreichend insulin produziert wird, steigt der blutzuckerwert tatsächlich an.

leider läßt sich der umgekehrte fall, also der zuckerabbau unter stress nicht so einfach erklären.
da kommen viele faktoren zusammen, die sehr individuell abhängig sind, und eben auch sehr individuellen stress produzieren.

im falle des 27.11. habe ich ja schon erklärt, dass der kater sich zeitlich ohnehin auf der niedrigen werteskala befunden haben dürfte – und weil dann eigentlich die leber zucker hätte ausschütten müssen, um eine unterzuckerung zu verhindern . . .
bleibt also die frage offen was macht – oder macht nicht- die leber unter stress ?

Silke,
auch wir versuchen nur uns heranzutasten . . . uns helfen tatsächlich die erkenntnisse des humandiabetikers ein bisschen weiter.
das problem wird bei katzen wohl immer sein, dass sie nunmal stressgefährdeter sind als hunde – und ich wage zu bezweifeln, dass sich das jemals ohne tierquälerische verhältnisse würde erforschen lassen. und auch dann wären sie ja nicht übertragbar – eine laborkatze ist keine hauskatze . . .

diabetes ist ein schwieriges feld, nur weil es sich beim menschen relativ einfach in den behandlungssgriff bekommen läßt, ist es keinesfalls eine bagatell-krankheit.
das haben wir selber leider schon leidvoll erfahren müssen – und ich selber weiß auch im (entfernten) bekanntenkreis von zwei human-todesfällen in folge einer unterzuckerung.
davor kann der respekt gar nicht groß genug sein.